- Der erste Ladevorgang zählt
- Und ausgerechnet der erste Ladevorgang dauert viel länger
- Jede einzelne Seite kann die Einstiegsseite und somit die erste Begegnung sein
- Unverzeihliches Worst-Case-Szenario
- Einen ersten Ladevorgang in einem mobilen Netzwerk simulieren
- Die Website Performance überprüfen
- Website Performance ist nicht gleich Ladezeit
- Zitate, welche die Bedeutung von Website Performance unterstreichen
- Doppelte Wirkung für SEO
- Warum wird Website Performance trotzdem vernachlässigt?
1. Der erste Ladevorgang zählt
Man sagt: Der erste Eindruck zählt - Menschen fällen innert Sekunden ein Urteil über andere Menschen.
Ähnlich schnell fällen Menschen ein Urteil über Unternehmen. Meist ist die Meinung bereits gemacht, bevor die Website vollständig geladen wurde. Jede Millisekunde und jedes Ruckeln beim Layout-Aufbau können sich negativ auswirken. Minimale, bewusst kaum wahrnehmbare Unterschiede haben grossen Einfluss auf die Wahrnehmung und Stimmung von potenziellen Neukunden.
Diese erste Begegnung mit Ihrem Unternehmen bleibt oft unbewusst in Erinnerung und hat starken Einfluss auf die Conversion-Rate.
You never get a second chance to make a first impression.
Oscar Wilde
Der erste Eindruck aus psychologischer Sicht
Innerhalb von Millisekunden bildet unser Gehirn ein initiales Urteil, das erstaunlich beständig ist und künftige Interaktionen massgeblich prägt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen bereits nach 50 bis 100 Millisekunden erste Bewertungen über Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz treffen - noch bevor eine bewusste Verarbeitung stattfindet. Dieser "Primacy-Effekt" sorgt dafür, dass früh gewonnene Informationen besonders stark in unserem Gedächtnis verankert werden und spätere Eindrücke durch diese erste "Brille" gefiltert und interpretiert werden. Negative erste Begegnungen wiegen dabei besonders schwer: Unser evolutionär geprägtes Gehirn reagiert auf Enttäuschungen oder Frustration mit erhöhter Aufmerksamkeit, um potenzielle Risiken früh zu erkennen. Hat jemand erst einmal einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen, braucht es durchschnittlich acht bis zehn positive Erfahrungen, um dieses initiale Urteil zu revidieren.
2. Und ausgerechnet der erste Ladevorgang dauert viel länger
Ausgerechnet der für potenzielle Neukunden besonders wichtige erste Ladevorgang dauert deutlich länger als die darauffolgenden. Auch entspricht dieser Ladevorgang keineswegs dem, den Sie sich beim Aufruf Ihrer eigenen Website gewohnt sind.
Die Gründe dafür sind:
- Browser-Cache: Durch frühere Besuche sind bereits alle Ressourcen wie Bilder, Stylesheets und JavaScript-Dateien im Browser-Cache gespeichert. Ein neuer Besucher muss dagegen jede einzelne Datei erstmalig herunterladen.
- Proxy-Cache: In Ihrem Unternehmensnetzwerk ist möglicherweise ein Proxy-Server eingerichtet, der häufig aufgerufene Inhalte Ihrer Website zwischenspeichert. Dies beschleunigt den Zugriff für Sie zusätzlich, während externe Besucher diesen Vorteil nicht haben.
- DNS-Cache: Beim erneuten Aufruf hat das System die DNS-Auflösung der Domain bereits gespeichert, wodurch der Verbindungsaufbau schneller erfolgt. Ein Erstbesucher muss zunächst eine DNS-Anfrage durchführen.
- Netzwerkqualität: Sie greifen meist über eine schnelle Büro- oder Heimnetzwerkverbindung zu. Ihre Besucher nutzen dagegen häufig mobile Datenverbindungen mit schwankender Qualität oder langsamere Internetanschlüsse.
Diese Faktoren führen dazu, dass die reale Ladezeit für neue Besucher deutlich höher ausfallen kann, als Sie es von Ihren eigenen Tests gewohnt sind.
3. Jede einzelne Seite kann die Einstiegsseite und somit die erste Begegnung sein
Bei der Website-Performance-Optimierung geht es um eine seitenbezogene Vorgehensweise. Jede einzelne Seite muss überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Keine Seite darf unnötigen Code für Elemente, welche nicht auch tatsächlich darauf vorkommen, enthalten.
Moderne Systeme wie die neuen Block-Themes von WordPress ermöglichen es, dass CSS- und JS-Code nur dann geladen werden, wenn sie auf der Seite auch tatsächlich vorkommen.
Viele Web-Entwickler optimieren nur die Startseite und vernachlässigen unbemerkt alle weiteren Seiten. Dabei sind es oft Unterseiten, welche von Google gut gefunden werden und den meisten Traffic generieren.
4. Unverzeihliches Worst-Case-Szenario
Ein potenzieller Kunde googelt auf seinem iPhone nach einem Anbieter. Beim Klick auf den vielversprechendsten Treffer passiert Folgendes:
- Nichts... nun sieht er viel zu lange eine weisse Seite
- Jetzt kommt etwas, aber es ruckelt
- Jetzt kann er etwas lesen, doch es springt plötzlich weg (Layout Shift)
- Ok, jetzt ist es endlich da, aber...
- Dann kommt die Krönung: Jetzt wird alles von einem Cookie-Banner überdeckt!
Was für einen ersten Eindruck hinterlässt dieser Anbieter beim Kunden? Die Wahrscheinlichkeit für einen Kaufabschluss ist gering. Dafür ist die potenzielle Gefahr für eine schlechte Google-Rezension deutlich erhöht.
5. Einen ersten Ladevorgang in einem mobilen Netzwerk simulieren
Wer wissen will, welche Erfahrung ein potenzieller Neukunde mit der eigenen Website macht, kann einen solchen Ladevorgang simulieren.
- Chrome DevTools öffnen:
Windows: F12 oder Strg + Shift + I
Mac: Cmd + Option + I - Klick auf das "Toggle Device Toolbar" Icon (Symbol sieht aus wie ein Smartphone/Tablet)
- Mobilgerät auswählen: Im oberen Dropdown-Menü der Device Toolbar
- Network Tab auswählen
- Checkbox "Disable cache" aktivieren
- Im Dropdown "No throttling" auf "3G" oder "Slow 4G" umstellen

6. Die Website Performance überprüfen
Google bietet mit PageSpeed Insights ein optimales Test-Tool für die Website-Performance Optimierung. Die Probleme werden genau beschrieben und Anweisungen zur Verbesserung klar formuliert.
Als Resultat erhält man die Bewertung für: Leistung (Performance), Barrierefreiheit, Best Practice und SEO. Gute Werte sollten im professionellen Umfeld eigentlich selbstverständlich sein. Unsere neuen WordPress Block-Themes (FSE) und eigens entwickelten Websites erzielen in allen Bereichen die maximalen 100.
Hinweis: Dieser Test muss auf jeder einzelnen Seite gemacht werden.
7. Website Performance ist nicht gleich Ladezeit
Unter Website Performance versteht man viel mehr als nur Ladezeit. Ein besonders wichtiger Teil davon ist der Cumulative Layout Shift (CLS). Dabei geht es darum, störende Layout-Verschiebungen während des Ladevorgangs, im sichtbaren Bereich zu minimieren oder verhindern.
Gemessen wird alles, was sich im sichtbaren Bereich abspielt. Dieser Bereich, welcher ohne Scrollen sichtbar ist, wird auch "Above the Fold" oder "Viewport" genannt. Alles, was danach folgt, sollte mit geringerer Priorität (lazy) geladen werden.
Seit März 2024 wird auch der neue Wert Interaction to Next Paint (INP) gemessen. Dabei handelt es sich um die längste beobachtete Reaktionszeit aller Interaktionen auf einer einzelnen Seite.
8. Zitate, welche die Bedeutung von Website Performance unterstreichen
Folgende Zitate zeigen deutlich: Website-Performance ist kein technisches Nice-to-have, sondern hat direkten Einfluss auf Nutzerzufriedenheit, Conversions und letztlich den Geschäftserfolg.
- "Das Minimieren von Layout-Verschiebungen ist entscheidend, um Nutzer vor Frustration zu schützen. Selbst schnelle Seiten wirken unprofessionell, wenn sie während des Ladevorgangs springen." - Google
- "Die Performance einer Website ist der mit Abstand wichtigste Faktor von Mobile User Experience. Sie ist sogar dreimal wichtiger als das Aussehen der Website." - Google
- "Amazon stellte fest, dass jede zusätzliche 100 Millisekunden an Ladezeit zu einem Umsatzrückgang von rund 1% führt." - Amazon
- "Performance ist ein Schlüsselfaktor für das Nutzererlebnis. Langsame Websites wirken sich negativ auf das Nutzerverhalten und die Conversion aus." - Google
- "CLS ist definitiv ein Aspekt, der in unserem Page Experience Update berücksichtigt wird. Wenn das Layout springt, ist das eine schlechte Nutzererfahrung, was sich letztlich auch auf die Sichtbarkeit in der Suche auswirken kann." - Google
- "40% der Besucher brechen den Ladevorgang ab, wenn eine Website länger als drei Sekunden benötigt, um zu laden." - Akamai
- "80% der Ladezeit einer Website entstehen durch die Frontend-Performance – also durch alles, was im Browser passiert, nicht durch den Server." - Steve Souders
- "Ein Anstieg der Seitenladezeit von 0,1 Sekunden kann die Conversion-Rate bei einem E-Commerce-Shop um 7% senken." - Deloitte
9. Doppelte Wirkung für SEO
Website Performande hat auch einen Einfluss auf Suchmaschinenoptimierung. Und zwar wirken hier gleich zwei unterschiedliche Faktoren:
- Website Performance ist gemäss Google ein offizielles Ranking-Kriterium
- Bessere User Experience führt zu längerer Aufenthaltsdauer und weniger Abbrüchen und Retour-Klicks. Im Chrome UX Report (CrUX) sammelt Google solche realen UX-Nutzerdaten, um die Ergebnisse zu verbessern. Positives Nutzerverhalten verbessert das Ranking.
10. Warum wird Website Performance trotzdem vernachlässigt?
- Die Probleme sind im eigenen Glasfaser-Netz mit der bereits gecachten Seite nicht erkennbar
- Fehlendes Wissen, um technologische Unterschiede und deren Bedeutung zu erkennen
- Der Auftraggeber wählt die günstigste Webagentur aus
- Der Auftraggeber wählt die Webagentur aufgrund von Vitamin B aus
- Die Webagentur hat pauschal offeriert und versucht nun, mit so wenig Aufwand wie möglich umzusetzen
- Es werden unprofessionelle Tools eingesetzt wie zum Beispiel Elementor, Wix usw.
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