Website Performance - der erste Ladevorgang zählt

Der erste Eindruck eines Unternehmens entsteht fast immer während des ersten Ladevorgangs. Dieser ist der erste Berührungspunkt und die erste Erfahrung, welche ein potenzieller Neukunde mit einem Unternehmen macht.

| Autor Oliver Schmid
  1. Der erste Ladevorgang zählt
  2. Und ausgerechnet der erste Ladevorgang dauert viel länger
  3. Jede einzelne Seite kann die Einstiegsseite und somit die erste Begegnung sein
  4. Unverzeihliches Worst-Case-Szenario
  5. Einen ersten Ladevorgang in einem mobilen Netzwerk simulieren
  6. Die Website Performance überprüfen
  7. Website Performance ist nicht gleich Ladezeit
  8. Zitate, welche die Bedeutung von Website Performance unterstreichen
  9. Doppelte Wirkung für SEO
  10. Warum wird Website Performance trotzdem vernachlässigt?

1. Der erste Ladevorgang zählt

Man sagt: Der erste Eindruck zählt - Menschen fällen innert Sekunden ein Urteil über andere Menschen.

Ähnlich schnell fällen Menschen ein Urteil über Unternehmen. Meist ist die Meinung bereits gemacht, bevor die Website vollständig geladen wurde. Jede Millisekunde und jedes Ruckeln beim Layout-Aufbau können sich negativ auswirken. Minimale, bewusst kaum wahrnehmbare Unterschiede haben grossen Einfluss auf die Wahrnehmung und Stimmung von potenziellen Neukunden.

Diese erste Begegnung mit Ihrem Unternehmen bleibt oft unbewusst in Erinnerung und hat starken Einfluss auf die Conversion-Rate.

You never get a second chance to make a first impression.

Oscar Wilde

Der erste Eindruck aus psychologischer Sicht

Innerhalb von Millisekunden bildet unser Gehirn ein initiales Urteil, das erstaunlich beständig ist und künftige Interaktionen massgeblich prägt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen bereits nach 50 bis 100 Millisekunden erste Bewertungen über Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz treffen - noch bevor eine bewusste Verarbeitung stattfindet. Dieser "Primacy-Effekt" sorgt dafür, dass früh gewonnene Informationen besonders stark in unserem Gedächtnis verankert werden und spätere Eindrücke durch diese erste "Brille" gefiltert und interpretiert werden. Negative erste Begegnungen wiegen dabei besonders schwer: Unser evolutionär geprägtes Gehirn reagiert auf Enttäuschungen oder Frustration mit erhöhter Aufmerksamkeit, um potenzielle Risiken früh zu erkennen. Hat jemand erst einmal einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen, braucht es durchschnittlich acht bis zehn positive Erfahrungen, um dieses initiale Urteil zu revidieren.

2. Und ausgerechnet der erste Ladevorgang dauert viel länger

Ausgerechnet der für potenzielle Neukunden besonders wichtige erste Ladevorgang dauert deutlich länger als die darauffolgenden. Auch entspricht dieser Ladevorgang keineswegs dem, den Sie sich beim Aufruf Ihrer eigenen Website gewohnt sind.

Die Gründe dafür sind:

Diese Faktoren führen dazu, dass die reale Ladezeit für neue Besucher deutlich höher ausfallen kann, als Sie es von Ihren eigenen Tests gewohnt sind.

3. Jede einzelne Seite kann die Einstiegsseite und somit die erste Begegnung sein

Bei der Website-Performance-Optimierung geht es um eine seitenbezogene Vorgehensweise. Jede einzelne Seite muss überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Keine Seite darf unnötigen Code für Elemente, welche nicht auch tatsächlich darauf vorkommen, enthalten.

Moderne Systeme wie die neuen Block-Themes von WordPress ermöglichen es, dass CSS- und JS-Code nur dann geladen werden, wenn sie auf der Seite auch tatsächlich vorkommen.

Viele Web-Entwickler optimieren nur die Startseite und vernachlässigen unbemerkt alle weiteren Seiten. Dabei sind es oft Unterseiten, welche von Google gut gefunden werden und den meisten Traffic generieren.

4. Unverzeihliches Worst-Case-Szenario

Ein potenzieller Kunde googelt auf seinem iPhone nach einem Anbieter. Beim Klick auf den vielversprechendsten Treffer passiert Folgendes:

  1. Nichts... nun sieht er viel zu lange eine weisse Seite
  2. Jetzt kommt etwas, aber es ruckelt
  3. Jetzt kann er etwas lesen, doch es springt plötzlich weg (Layout Shift)
  4. Ok, jetzt ist es endlich da, aber...
  5. Dann kommt die Krönung: Jetzt wird alles von einem Cookie-Banner überdeckt!

Was für einen ersten Eindruck hinterlässt dieser Anbieter beim Kunden? Die Wahrscheinlichkeit für einen Kaufabschluss ist gering. Dafür ist die potenzielle Gefahr für eine schlechte Google-Rezension deutlich erhöht.

5. Einen ersten Ladevorgang in einem mobilen Netzwerk simulieren

Wer wissen will, welche Erfahrung ein potenzieller Neukunde mit der eigenen Website macht, kann einen solchen Ladevorgang simulieren.

  1. Chrome DevTools öffnen:
    Windows: F12 oder Strg + Shift + I
    Mac: Cmd + Option + I
  2. Klick auf das "Toggle Device Toolbar" Icon (Symbol sieht aus wie ein Smartphone/Tablet)
  3. Mobilgerät auswählen: Im oberen Dropdown-Menü der Device Toolbar
  4. Network Tab auswählen
  5. Checkbox "Disable cache" aktivieren
  6. Im Dropdown "No throttling" auf "3G" oder "Slow 4G" umstellen
Screenshot DevTools Simulation Ladevorgang

6. Die Website Performance überprüfen

Google bietet mit PageSpeed Insights ein optimales Test-Tool für die Website-Performance Optimierung. Die Probleme werden genau beschrieben und Anweisungen zur Verbesserung klar formuliert.

Als Resultat erhält man die Bewertung für: Leistung (Performance), Barrierefreiheit, Best Practice und SEO. Gute Werte sollten im professionellen Umfeld eigentlich selbstverständlich sein. Unsere neuen WordPress Block-Themes (FSE) und eigens entwickelten Websites erzielen in allen Bereichen die maximalen 100.

Hinweis: Dieser Test muss auf jeder einzelnen Seite gemacht werden.

7. Website Performance ist nicht gleich Ladezeit

Unter Website Performance versteht man viel mehr als nur Ladezeit. Ein besonders wichtiger Teil davon ist der Cumulative Layout Shift (CLS). Dabei geht es darum, störende Layout-Verschiebungen während des Ladevorgangs, im sichtbaren Bereich zu minimieren oder verhindern.

Gemessen wird alles, was sich im sichtbaren Bereich abspielt. Dieser Bereich, welcher ohne Scrollen sichtbar ist, wird auch "Above the Fold" oder "Viewport" genannt. Alles, was danach folgt, sollte mit geringerer Priorität (lazy) geladen werden.

Seit März 2024 wird auch der neue Wert Interaction to Next Paint (INP) gemessen. Dabei handelt es sich um die längste beobachtete Reaktionszeit aller Interaktionen auf einer einzelnen Seite.

8. Zitate, welche die Bedeutung von Website Performance unterstreichen

Folgende Zitate zeigen deutlich: Website-Performance ist kein technisches Nice-to-have, sondern hat direkten Einfluss auf Nutzerzufriedenheit, Conversions und letztlich den Geschäftserfolg.

9. Doppelte Wirkung für SEO

Website Performande hat auch einen Einfluss auf Suchmaschinenoptimierung. Und zwar wirken hier gleich zwei unterschiedliche Faktoren:

10. Warum wird Website Performance trotzdem vernachlässigt?

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