Darum wird UX für SEO immer wichtiger

UX Designer und Google verfolgen das gleiche Ziel, nämlich für die Nutzer das bestmögliche User Experience zu erschaffen. Dank dem Chrome UX Report (CrUX) verfügt Google über reale Nutzerdaten und wertet diese für die Verbesserung der Suchformel aus.

| | Autor Oliver Schmid
  1. UX und modernes SEO verfolgen das gleiche Ziel
    1. Was ist das Ziel von UX?
    2. Was ist das Ziel von SEO?
    3. Was ist das Ziel von SXO?
  2. Google sammelt reale UX Daten zur Verbesserung des Suchresultats
  3. Die wichtigsten Faktoren, welche sowohl UX als auch das SEO beeinflussen
    1. Nutzerorientierte Inhalte
    2. Website Performance ist mehr als nur Ladezeit
    3. Wie einfach findet man was man sucht
    4. Wie gut passt die Website auf den Screen
    5. Gut lesbare formatierte Texte
    6. Nützliche und hilfreiche Links
    7. Accessability
  4. Welches Nutzerverhalten ist ein Zeichen für schlechtes UX und führt zu einem schlechteren Ranking?
    1. User gehen sofort wieder zurück auf Google
    2. User gehen bereits während dem Ladevorgang wieder zurück auf Google
    3. User gehen nach erfolgloser Suche wieder zurück auf Google
    4. User Scrollen nicht oder machen keine Lesepausen
    5. Es wird zu wenig geklickt
    6. Probleme und Abbrüche bei Checkout-Prozessen
  5. Führt Zahl-Werbung zu negativem Nutzerverhalten und schlechterem SEO?
  6. Schlussfolgerung

Hinweis

Reales Nutzerverhalten kann das Google-Ranking einer Website verschlechtern oder verbessern.

1. UX und modernes SEO verfolgen das gleiche Ziel

Betrachten wir einmal die Ziele, von UX und modernem SEO stellen wir fest, dass beide das beste User Experience anbieten möchten. Das ist ebenfalls übergeordnete Ziel von Google, denn nur so bleiben die Nutzer der Suchmaschine treu.

Das ist alles nicht neu. Jedoch kann Google heute, dank KI und realen Nutzerdaten aus dem Chrome UX Report (CrUX), das tatsächliche User Experience viel besser beurteilen als früher. Ist es bei einer Website schlecht, wird diese Seite im Ranking zurückfallen. Das zwingt SEO Spezialisten dazu, sich vermehrt auf UX zu konzentrieren.

Der Begriff SXO (Search Experience Optimization) bezeichnet die Verschmelzung von SEO mit User Experience. Verbesserungen im Bereich UX erhöhen die Interaktionen und die Sichtbarkeit, während viele alte SEO Massnahmen das User Experience verschlechtern und die Sichtbarkeit reduzieren.

1.1. Was ist das Ziel von UX?

UX Designer stellen den Nutzer in den Mittelpunkt und möchten das beste User Experience anbieten.

1.2. Was ist das Ziel von SEO?

SEO Spezialisten möchten die Sichtbarkeit einer Website erhöhen. Früher war diese mit einfachen Tricks für Suchmaschinen möglich. Viele dieser Tricks funktionieren aber heute nicht mehr. Modernes SEO versucht ebenfalls, das beste User Experience anbieten.

1.3. Was ist das Ziel von SXO?

Der Begriff SXO (Search Experience Optimization) verschmilzt die Begriffe SEO mit UX, da beide vermehrt die gleichen Ziele verfolgen.

2. Google sammelt reale UX Daten zur Verbesserung des Suchresultats

Woher kennt Google das reale Nutzerverhalten auf Websites? Oft wurde spekuliert, dass Google Daten aus Google Analytics für die Suchformel auswertet. Aber dies ist nicht der Fall und auch gar nicht notwendig. Denn Google verfügt mit dem eigenen Browser über eine viel bessere Datenquelle. Chrome sendet nämlich mit dem Chrome UX Report (CrUX) genügen reale Nutzerdaten an Google. Dabei handelt es sich um anonymisierte Daten, um Trends und Muster zu erkennen und zur Verbesserung des Rankings.

Folgende UX Daten werden an Google gesendet:

Dies sind nur einige Beispiele. Im Prinzip kann Google sämtliches Nutzerverhalten verfolgen und auswerten.

Es muss aber eine minimale Menge an Traffic auf der Website vorhanden sein, damit Google genügend Daten für die Auswertung heranziehen kann.

Werden meine UX Daten auch an Google gesendet?

Chrome sendet die Daten nur, wenn die Nutzungsdatenfreigabe bei der Installation des Browsers aktiviert wurde und der Nutzer mit synchronisierter Browser-History eingeloggt ist. Chrome Browser auf iPhones senden zudem keine Daten.

3. Die wichtigsten Faktoren, welche sowohl UX als auch das SEO beeinflussen

3.1. Nutzerorientierte Inhalte

Hilfreiche und nutzerorientierte Inhalte sind unerlässlich, sowohl für ein positives User Experience als auch für ein gutes Ranking. Die Texte müssen in erster Linie für den Menschen gestaltet und geschrieben werden und nicht für die Suchmaschine. In diesem Blog-Artikel habe ich bereits beschrieben, wie man erfolgreiche SEO Texte schreibt.

3.2. Website Performance ist mehr als nur Ladezeit

Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die Website Performance das wichtigste UX Kriterium ist. Dabei geht es nicht nur um die Ladezeit, sondern auch um den ruckelfreien Seitenaufbau, um Reaktionszeiten bei Interaktionen und Ladepriorisierung. Google stellt zahlreiche Tools zur PageSpeed-Optimierung bereit und zeigt die realen Messwerte der Core Web Vitals in der Search Console an. Warum sich ein guter PageSpeed Score lohnt, habe ich bereits ausführlich beschrieben.

Viele Webseiten-Betreiber unterschätzen die grosse Bedeutung der Ladezeit für das User Experience und SEO. Denn die eigene Website wurde wahrscheinlich bereits mehrfach im eigenen schnellen Glasfasernetz geöffnet und ist längst gecacht.

Den Ladevorgang eines Erstbesuchs simulieren

In den Entwicklertools von Chrome unter Network kann der Browser-Cache deaktiviert werden und eine 3G Geschwindigkeit simuliert werden. Nur so erfahren Sie, was Nutzer beim besonders wichtigen Erstbesuch für eine Erfahrung machen.

3.3. Wie einfach findet man was man sucht

Gemäss einer Studie von SPEED MATHERS ist dies der zweitwichtigste Faktor von Mobile User Experience, direkt nach der Website Performance. Klare Seitenstruktur und Navigation sind für ein gutes User Experience unerlässlich.

3.4. Wie gut passt die Website auf den Screen

Die Platzierung der Inhalte auf dem Screen ist ein weiterer wichtiger Faktor von UX. Google prüft und bewertet die responsive Darstellung auf unterschiedlichen Geräten.

3.5. Gut lesbare formatierte Texte

Überschriften, Aufzählungen, Absätze, Bilder und Hervorhebungen helfen dem Leser und verbessern damit das User Experience. Für die Suchmaschine ist einfach erkennbar, ob Texte einfach schnell reinkopiert wurden, oder ob sich jemand Mühe bei der Formatierung gemacht hat.

3.6. Nützliche und hilfreiche Links

Zum Thema passende Links auf nützliche und hilfreiche Inhalte verbessern UX und das Ranking.

3.7. Accessability

Dabei geht es nicht nur um das wichtige Optimieren für beeinträchtigte Menschen. Gute Accessability verbessert das Usere Experience für alle Nutzer.

4. Welches Nutzerverhalten ist ein Zeichen für schlechtes UX und führt zu einem schlechteren Ranking?

4.1. User gehen sofort wieder zurück auf Google

Das ist sozusagen der totale SEO Super-GAU. Das Worst-Case-Szenario, wenn die Nutzer nach dem Klick auf ein Suchresultat inert kurzer Zeit wieder zurückkommen. Der Treffer war offensichtlich nicht nützlich und hilfreich zur gestellten Suchanfrage und passt nicht zur Suchintention. Kommt dies öfters vor, wird Google den Treffer schlechter ranken oder sogar ganz entfernen.

4.2. User gehen bereits während dem Ladevorgang wieder zurück auf Google

Nervige Animationen, Layout-Verschiebungen oder Werbung können dazu führen, dass Nutzer bereits während dem Ladevorgang den Retour Button klicken. Solche Seiten werden aber meist gar nicht erst in den vorderen Treffen bei Google platziert oder gar nicht im Index aufgenommen.

4.3. User gehen nach erfolgloser Suche wieder zurück auf Google

Erfolgloses Suchverhalten wird durch die Interaktionsweise erkennbar. Der Nutzer kehrt zu Google zurück und findet das Gesuchte nach einem Klick auf einen anderen Treffer. In diesem Fall wird der andere Treffer künftig besser gerankt, während der erste Treffer zurückfällt.

4.4. User Scrollen nicht oder machen keine Lesepausen

Scrollen die Nutzer gar nicht, ist dies ein schlechtes Zeichen. Fehlen beim Scrollen längere Pausen, wird der Inhalt offensichtlich nicht gelesen. Kommt dies zu oft vor, könnte die Webseite im Ranking zurückfallen.

4.5. Es wird zu wenig geklickt

Wenig Klicks sind ein Zeichen für geringes Nutzer Engagement. Dies ist fast immer ein negatives Zeichen und könnte zu einer Verschlechterung des Rankings führen.

4.6. Probleme und Abbrüche bei Checkout-Prozessen

Führt schlechtes UX Design zu einer grossen Anzahl von abgebrochenen Transaktionen, wird dies zu einer Verschlechterung des Rankings führen.

5. Führt Zahl-Werbung zu negativem Nutzerverhalten und schlechterem SEO?

Zahl-Werbung führt zu erzwungenen Klicks, oft wird sogar versehentlich darauf geklickt. Die angeklickten Seiten passen nicht zur Such-Absicht oder sind qualitativ schlechter, als organisch gelistete Treffer.

Es ist naheliegend, dass auf Werbung klickende Nutzer die angeklickte Seite wahrscheinlich sehr schnell wieder verlassen. Dieses Verhalten könnte bei häufigem Auftreten das organische Ranking verschlechtern. Es ist allerdings möglich, dass Google bei Klicks auf die eigene Werbung dies berücksichtigt. Aktuell liegen mir dazu keine Informationen vor. Sobald ich dazu mehr weiss, werde ich den Artikel hier ergänzen.

Schlussfolgerung

Es ist wichtig, die Ziele von Google zu verstehen. Google muss den Nutzer das bestmögliche User Experience anbieten. Wer gefunden werden möchte, muss dies ebenfalls tun.

Suchtreffer 1 bietet immer öfter das beste User Experience passend zur gestellten Suchanfrage. Damit ist klar, was UX Designer und SEO Spezialisten tun müssen. Nämlich die Interessen und Wünsche der Nutzer erfüllen, und zwar besser als die Konkurrenz.

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